Was steckt hinter der Seilbahntechik?

28. Juli. 2025

Seilbahntechnik mit Portrait Laurent

Interview mit Laurent Magnin, Bereichsleiter Mechatronics 

Was war das ausschlaggebende Argument für die Wahl der Seilbahntechnologie?   

Laurent Magnin, Bereichsleiter Mechatronics bei CST:  

Mit fortschreitender Projekttiefe konnten wir unsere Anforderungen an das CST-System und somit den Anspruch an die Technologie exakter definieren. Mit diesem Wissen haben wir die ursprüngliche Technologie der autonom fahrenden Tunnelfahrzeuge mit alternativen Technologien auf ihre Vorteile geprüft und verglichen. Die Entscheidung für eine Standseilbahn-basierte Lösung fiel, weil sie technisch bewährt, betrieblich stabil und einfacher realisierbar ist. Besonders im Tunnelumfeld bietet sie klare Vorteile: geringer Platzbedarf, hohe Sicherheit und eine präzise Steuerbarkeit. Zudem wurde die Technologie x-fach realisiert. Diese Faktoren gaben letztlich den Ausschlag für den Systemwechsel. 

Was genau heisst „bewährte Seilbahntechnik“ im CST-Kontext? 
Laurent Magnin: Im CST-Kontext steht sie für ein schienengeführtes, seilgezogenes Transportsystem, das sich seit Jahrzehnten in anspruchsvollen Umgebungen bewährt hat. Die Standseilbahn kombiniert mechanische Einfachheit mit hoher Betriebssicherheit. Sie benötigt keine komplexe Sensorik oder autonome Navigation, sondern basiert auf einem robusten, kontrollierten Antriebskonzept, das sich präzise steuern und überwachen lässt. Etablierte Unternehmen und Planungsbüros verfügen über umfängliches Knowhow in der Planung, Realisierung und dem Betrieb der Technologie.

Was bedeutet diese Entscheidung für den Betrieb des Systems, etwa für Wartung, Ausfallsicherheit oder Automatisierung? 
Laurent Magnin: Die Wahl der Standseilbahn bringt klare betriebliche Vorteile. Die Technik ist gegenüber den autonom fahrenden Tunnelfahrzeugen bedeutend wartungsärmer und bietet eine hohe Ausfallsicherheit durch ihre einfachere Struktur. Die Automatisierung ohne die Komplexität autonomer Systeme lässt sich gezielt und kontrolliert umsetzen. Ein weiterer Vorteil liegt in der Seillänge. Sie ermöglicht es, gesamte Tunnelabschnitte mit nur je einem Antriebspunkt zu bedienen, was den Wartungsaufwand zusätzlich reduziert und die Zugänglichkeit vereinfacht. Zudem entfallen die Brandrisiken der batteriebetriebenen autonomen Tunnelfahrzeuge.

Was begeistert dich persönlich an dieser Lösung? 
Laurent Magnin: Die Zusammenarbeit mit unseren Partnern aus der Seilbahnbranche macht mir grossen Spass. Die Leute verbinden Erfahrung mit Innovation und schrecken nicht vor neuen Herausforderungen zurück – ohne dabei das Wesentliche aus dem Fokus zu verlieren. Mich begeistert, wie klar und funktional diese Lösung ist. Die Standseilbahn ist kein technisches Experiment, sondern ein durchdachtes, zuverlässiges System, das genau auf die Anforderungen an das Tunneltransportsystem zugeschnitten ist. Für mich steht sie für eine Entscheidung mit Weitblick – eine Lösung, die nicht nur technisch überzeugt, sondern auch betrieblich langfristig tragfähig ist.